Die Wurzeln der Rotkreuzbewegung im Kreise Bitburg-Prüm gehen, wie sich herausstellte bis ins Jahr 1869 zurück. In diesem Jahre wurde „Der Vaterländische Frauenverein Prüm, des Roten Kreuzes“ gegründet. Die Gründungssatzung trägt das Datum 16. März 1869. Am 12. September 1870 wurde der Status durch den Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins, Berlin, von Charlotte, Gräfin Itzenplitz und Dr. Kraetzig bestätigt. Im Bitburger Kreis und Intelligenzblatt vom 13. Januar 1880 findet sich erstmals ein Hinweis auf den Vaterländischen Frauenverein Bitburg. Auch hier ist von einer früheren Gründung auszugehen, da in einem späteren Rechenschaftsbericht der Kassenbestand vom 01. April 1878 in Höhe von 102,00 Reichsmark Erwähnung findet. Im DRK-Archiv beim DRK-Generalsekretariat in Berlin ist unter der Jahreszahl 1883 der “Vaterländische Frauenverein Neuerburg” eingetragen. Alle haben vornehmlich soziale Aufgaben übernommen. Sie unterhalten Nähstuben, Suppenküchen, unterstützen werdende Mütter und kinderreiche Familien. Um die Jahrhundertwende 1899/1900 wird erstmals eine Sanitätskolonne in Bitburg erwähnt.
1905 ist unter Leitung und dem Vorsitz des praktischen Arztes Dr. Osterspey eine freiwillige Sanitätskolonne in Schönecken gebildet worden. 1930 findet zum wiederholten Male eine Kleidersammlung des Vaterländischen Frauenvereins Bitburg statt. Nach dem 2. Weltkrieg wird das Rote Kreuz von den Besatzungsmächten auch im Bitburg-Prümer-Land zunächst verboten. Die Rotkreuzidee lebte aber weiter - nachzulesen im Jubiläumsheft zum 100-jährigen Bestehen des Ortsvereines Bitburg aus dem Jahre 1979. Bei der Explosion des französischen Munitionslager Prüm, am 15. Juli 1949 hatten die Rotkreuzhelfer Ihren ersten großen Nachkriegseinsatz zu bestehen - Unterstützung bekamen die Prümer Rotkreuzhelfer aus Bitburg.
Nach 1950 wurden in den Bereichen der Amtsverwaltungen Ortsvereine gebildet. Noch waren die schrecklichen Spuren des Explosionsunglücks von 1949 in Prüm nicht vollends beseitigt, da versetzte eine neue Katastrophe un geheuren Ausmaßes die Menschen im Bitburger Land in Angst und Schrecken. Ein mächtiger, rund 5 Millionen Liter fassender Treibstofftank im Nato-Kraftstofflager in Niederstedem war am 23. September 1954 gegen 16.00 Uhr explodiert, als eine Funktionsprüfung einer Feuerlöschanlage auf dem unterirdischen Großtank durchgeführt wurde. Bilanz 29 Tote und 9 Schwerverletzte. Gegen 16.15 waren alle örtlichen Stellen alarmiert. Das DRK Bitburg unter Leitung von Bereitschaftsarzt Dr. med. Wilhelm Klug und dessen Sohn Walter Klug, späterer Kreisbereitschaftsarzt, sowie alle verfügbaren Ärzte waren schnell im Einsatzgebiet.
Auch in den Jahren danach gab es immer wieder Großschadenslagen. Flugzeugabsturz in Bitburg, Bus- und Zugunfälle, Tränen-Gas-Anschlag in einem Bitburger
Festzelt, Gefahrstoffunfälle, Unfälle mit vielen Verletzten und Betroffenen, Hochwasser an Prüm und Sauer... Immer wieder haben die Einsatzkräfte des Roten
Kreuzes Einsatzbereitschaft und Können unter Beweis gestellt.
Am 09.12.1972 beschlossen die bis dahin eigenständigen Kreisverbände Prüm und Bitburg in Schönecken, im Hotel Stern, in einer gemeinsamen Kreisversammlung die Fusion beider Verbände zum DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm e.V.
Der Kreisverband Bitburg-Prüm e.V. trat am 1.1.1973 die Rechtsnachfolge der bisherigen Kreisverbände Prüm und Bitburg an. Erster Vorsitzender wurde Landrat Karl Vogt. Die hauptamtliche Geschäftsführung des Kreisverbandes übernahm der stv. Kreisgeschäftsführer des Kreisverbandes Bitburg, Wolfgang Rieder. Ehrenamtlicher
Schatzmeister wurde Nikolaus Biwer, der zuvor dieses Amt bereits seit 1950 beim Kreisverband Bitburg inne hatte. Neben dem Kreisgeschäftsführer beschäftigte der Kreisverband weitere 6 hauptamtliche Mitarbeiter: fünf Krankentransportmitarbeiter und eine Schreibkraft.
Die Geschäftsstelle (1 Büroraum und 1 Akten Lagerraum) befand sich im Landratsamt in Bitburg, im Dachgeschoss des Altgebäudes. Das Jahresbudget 1973 betrug 648.000 DM. In den zurückliegenden Jahren ist der Kreisverband Bitburg-Prüm zu einem leistungsfähigen “Dienstleistungsunternehmen” im Sektor der Non-Profit-Organisationen geworden. Das Jahresbudget 2018 beträgt 18.040.241 Euro (= 35.283.644 DM) – ohne unser DRK-Bildungswerk Eifel-Mosel-Hunsrück e.V
Vorsitzende seit 1973
Kreisgeschäftsführer seit 1973